Kistenpass – Verkehrsberuhigung statt Verkehrsumlagerung

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Kistenpass – Verkehrsberuhigung statt Verkehrsumlagerung

Stellungnahme der EVP-Fraktion zur geplanten Schliessung des Kistenpasses zwischen Wiesendangen und Hegi

Die Ankündigung des Stadtrats, dass er sich gegenüber Wiesendangen positiv zur Schliessung des Kistenpasses für den motorisierten Durchgangsverkehr geäussert hat, hat letzte Woche in den Medien zu reden gegeben.

Wir haben grosse Sympathien für verkehrsberuhigende Massnahmen. Die Kistenpassstrasse ist gefährlich. Man darf 80 fahren, was wohl an keiner Stelle empfehlenswert ist. Trotzdem wird vielmals schneller gefahren als vernünftig. Vielleicht ist es der irgendwie romantische tönende, so tief verankerte Name «Chischte-PASS», den sogar der Stadtrat in der Medienmitteilung verwendet. Ich weiss es nicht. Schon eine Temporeduktion könnte allenfalls viel zur Sicherheit beitragen. Wie auch immer: nur die mutigen oder vielleicht besser gesagt wagemutigen Velofahrer nehmen den Kistenpass unter die Räder. Gründe dafür, den Kistenpass zu wählen, gibt es für Velofahrer schon: Der Feldweg über die Hegmatten ist sehr holprig zum Befahren. Aber mit Kindern im Anhänger oder Kinder auf eigenen Rädern ist der Kistenpass sicher nicht zu empfehlen. Deshalb haben wir zuerst erfreut ufgloset, als wir hörten, dass der Kistenpass den Velofahrern «zurückgegeben» werden soll!

Trotzdem haben wir auch einige Bedenken, und um die geht es nun noch: Eine Schliessung vom Kistenpass für den motorisierten Verkehr würde die Hegifeldstrasse in Hegi vom Verkehr entlasten, so das Argument des Stadtrates. Bei einer temporären Schliessung des Kistenpasses letztes Jahr konnte jedoch festgestellt werden, dass während dieser Zeit 1500 (!) mehr Autos pro Tag die Rümikerstrasse – ebenfalls in Hegi - benutzten.

In der Medienmitteilung des Stadtrates war vor allem Thema, dass eine Verkehrsumlagerung nach Oberi sorgfältig zu beobachten ist und Begleitmassnahmen zu ergreifen sind. Wir möchten das Augenmerk nochmals auf Hegi selber lenken. Es darf nicht passieren, dass aus einer Verkehrsberuhigung für die Hegifeldstrasse eine Verkehrsumlagerung auf die Rümikerstrasse wird! Es ist das ganze Quartier im Blick zu behalten. An der Rümikerstrasse gibt es viel günstigen Wohnraum. Dies sollt nicht damit abgestraft werden, dass man den Verkehr halt dort durchlotst – so mit Achselzucken «die wohnen ja dafür günstig». Da generieren wir dann einfach  neue Probleme mit Brennpunktquartieren. Hegi muss als ganzes im Blick bleiben!

Ganz wichtig und entscheidend ist dabei auch, dass der offizielle Schulweg der Kinder vom Quartier im Gern und von der Betreuung im Gern der Rümikerstrasse entlang zu den Schulhäusern Hegi Dorf und Neuhegi führt. Die Rümikerstrasse ist bereits jetzt stark befahren, die Schulwegsicherheit ist entsprechend immer wieder Thema (wie an anderen Stellen in der Stadt auch). Manche Mutter ermahnt ihre Kinder regelmässig, das Trottoir möglichst weit weg von der Strasse zu begehen und einander ja nicht zu schubsen. Aber sie kennen ja die Kinder – das ist dann schnell vergessen! Für die Überquerung der Rümikerstrasse besteht weder eine Lichtsignalanlage noch stehen Lotsen zur Verfügung (das war einmal). Uns stellen sich deshalb einige Fragen:

Wie würde bei einer Mehrbelastung der Rümikerstrasse der Schutz der Schülerinnen und Schüler gewährleistet?  Welche Begleitmassnahmen sind für die Rümikerstrasse angedacht?

Die Hegifeldstrasse soll verkehrsberuhigt werden. Anzumerken ist, dass es sich dabei bereits heute um eine 30-er-Zone handelt. Gibt es die Möglichkeit, im Abschnitt der Rümikerstrasse zwischen dem Schulhaus Neuhegi und dem oberen Gern (Schulweg) ebenfalls eine Tempo 30-Zone zu schaffen?

Wir danken dem Stadtrat, dass er das Anliegen, effektiv eine Verkehrsberuhigung anstelle einer Verkehrsverlagerung zu schaffen bei den weiteren Verhandlungen mit Wiesendangen im Blick behält.